Dr. Heinrich Blasius

Dr. Heinrich Blasius begann seine Lehrtätigleit im Jahre 1912 und feierte am 1. April 1962 sein 50-jähriges Dienstjubiläum. Seine Studenten ehrten ihn zu diesem besonderen Anlass mit einem großen Fackelzug (dazu spielte die Feuerwehr-Kapelle aus Sasel).

Gisela Lange, eine der wenigen Studentinnen zu jener Zeit, war eine der Fackelträgerinnen und erinnert sich: "Es war eiskalt an diesem Abend, und die Bläser der Feuerwehrkapelle haben sich schrecklich angehört..."

Das Bild vom Fackelzug stellte Dipl.-Ing. Karl-Ernst Möller (Absolvent des Jahres 1964) zur Verfügung, der an der Organisation des Fackelzugs beteiligt war und auch den Text der von Dr. Blasius gehaltenen Ansprache aufbewahrt hat:

Meine lieben jungen Freunde,

Ihr habt mich überrascht. Niemand hat mir vorher von Eurem Unternehmen etwas gesagt.- Ihr habt mich erfreut. Euer Fackelzug ist mir ein Beweis, daß ich auf dem rechten Weg bin. Warum unterrichte ich überhaupt noch an unserer Schule! Nicht aus fachlichem Interesse, um etwa zum 50-sten Male die Schwingungsgleichung abzuleiten; sondern aus dem Gefühl der Verbundenheit mit unserer Jugend., weil ich glaube, Euch in Eurer Ausbildung immer noch nutzen zu können.

Wir jungen Leute gehören zusammen!

Es ist eine Freude, an einer Schule wie der unsrigen zu unterrichten. Hier arbeitet man um der Berufsausbildung willen, nicht um eine Berechtigung zu ersitzen. Hier ist man lernwillig.- Vor einigen Jahren war in einer Klasse eine Kreidezeichnung an die Wand gemalt: Ein Schiff mit vollen Segeln, vor halbachterlichem Winde, mit schäumender Bugwelle. Darunter der Spruch:

Hie ward nicht bidreiht, ward nicht refft,
bis wi dat Ziel to foten hefft.

Diese Einstellung zur Arbeit und das Gefühl der Verbundenheit von Dozent und Studierenden, sagen wir lieber persönlich von Schüler und Lehrer, müssen zusammenkommen, um Eure Ausbildung erfolgreich zu gestalten.- Möge dieser Geist an unserer Ingenieurschule stets lebendig bleiben!

Ihre Vertreter überreichten mir alsdann zum Andenken an diesen Tag eine Schale mit der Inschrift: “50 Jahre für uns”. Diese schlichten Worte “für uns” haben mich tief beeindruckt. Bringen sie doch zum Ausdruck, was ich mit meiner Tätigkeit gewollt habe. Ich sehe, wir verstehen uns. Ich danke Ihnen für den Beweis des Vertrauens, den Sie mir erbracht haben.
Stets für Euch bereit!

Euer Heinrich Blasius

Der Zeitungsausschnitt aus dem “Hamburger Abendblatt” wurde von Marlies und Waldemar Gerdes (Absolvent des Jahres 1964) zur Verfügung gestellt.

Die Bilder von Dr. Blasius während des Unterrichts wurden von den Absolventen des Jahrgangs 1950 (linkes Bild) und den Absolventen des Jahrgangs 1961 (rechtes Bild) zur Verfügung gestellt.

Die beidem Bilder (rechts und links) von Dr. Blasius wurden von Herrn Werner Eggers - Student von 1940 bis 1947 (mit vierjähriger Unterbrechnung wegen des Krieges) - zur Verfügung gestellt.

Die beidem Bilder (rechts und links) wurden von Herrn Gerhard Dreesen - Absolvent im Jahr 1943 - zur Verfügung gestellt.

Sie zeigen Dr. Blasius bei einer Feier in der Firma Alfa-Laval Bergedorfer Eisenwerk, zu der er als Festredner geladen war (Mitte der 50er Jahre).

Weiteres Bild von Dr. Blasius

Department Maschinenbau und Produktion
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Schriftverkehr mit Georg von Tiesenhausen

Autor: Jürgen Dankert